Über Stress und Burnout

"In der einen Hälfte des Lebens opfern wir unsere Gesundheit, um Geld zu erwerben. In der anderen Hälfte opfern wir Geld, um die Gesundheit wiederzuerlangen." (Voltaire)

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Gesundheitsgefahr durch Stress
Die Weltgesundheitsorganisation hat Stress zu einer der größten Gesundheitsgefahren des 21. Jahrhunderts erklärt.
Eine Stressstudie der Technikerkrankasse (2013) stellte fest „Der größte Stresstreiber der Menschen ist der Job. Zwei Drittel der Berufstätigen nennen ihn als Stressfaktor. Allerdings: Schon an zweiter Stelle stehen die hohen Ansprüche der Menschen an sich selbst, die den Stresspegel in die Höhe treiben.
Es ist selten die Arbeitslast im Job allein, die den Stresspegel in die Höhe treibt. Kritisch wird es, wenn entweder soziale Belastungsfaktoren wie mangelnde - auch finanzielle - Anerkennung, zu wenig Handlungsspielraum und Konflikte mit Kollegen oder dem Chef hinzukommen.
Vier von zehn Berufstätigen geben an, dass sie ständig erreichbar sind, mehr als jedem dritten gelingt es auch nach Feierabend und am Wochenende nicht, richtig abzuschalten. Und stets im Bereitschaftsmodus zu sein, geht auf Dauer an die Substanz.
Wenn aufgrund von privatem Stress der Ausgleich neben der Arbeit fehlt steigt der Stresspegel. Dies ist besonders oft bei berufstätigen Eltern der Fall. Besonders betroffen ist die Generation der Mittdreißiger bis -vierziger - im Spagat zwischen Kind und Karriere und nicht zuletzt den eigenen Eltern, die auch immer mehr Hilfe brauchen. In dieser Gruppe sind acht von zehn gestresst, jeder Dritte sogar ständig. Vier von zehn Menschen mit hohem Stresslevel hatten in den letzten Jahren psychische Beschwerden wie Burnout oder Depressionen.“

Was passiert bei Stress im Körper?
Die Natur hat Stress als Alarmreaktion unseres Körpers erfunden. Bei Gefahr legt der Körper den "Turbo" ein und setzte Energie für Flucht oder Angriff frei. Um den "Turbo" zu aktivieren, werden unter Stress die sog. Stresshormone freigesetzt:
Am bekanntesten ist das Adrenalin. Es steigert den Blutdruck und kurbelt das Nervensystem an. Für uns bedeutet das: innere Anspannung, Hitzegefühle, Schweißbildung und Spannung in der Muskulatur. Bei Dauerstreß sind dann häufig Verspannungen und Bluthochdruck die Folge.
Daneben ist auch Cortisol bedeutsam. Ein dauerhaft erhöhter Cortisolspiegel schwächt das Immunsystem. Außerdem spielt eine Störung im Cortisol-Regelkreis, wie man heute weiß, bei der Entstehung von Depressionen eine Rolle.

Körperliche und psychische Auswirkungen von Dauerstress
Dauerstress kann zu depressiven Verstimmungen und Ängsten sowie ernsthaften Depressionserkrankungen führen.
Herz-Kreislauferkrankungen, Rückenschmerzen, Magen-Darmprobleme und andere psychosomatischen Erkrankungen sind häufig eine Folge von Stress. Dauerstreß führt oft zum Burnout.

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Burnout kann jeden treffen
"Wer ausbrennt, muss einmal entflammt gewesen sein."

Ausbrennen ist eine Erscheinung, die nach dem Gefühl des Versagens, der Überforderung oder auch als Gefühl des Ausgepumptseins auftritt, und zwar als Reaktion auf übergroße Anforderungen an die Kraftreserven einer Person.

Zu den Hauptgruppen von Burnout-Betroffenen zählen Helferberufe, Lehrer, Ärzte, Krankenpfleger. Man findet aber auch Anwälte, Polizisten, Manager, Studenten und Sekretärinnen darunter. Letztlich ist kein Berufsfeld und keine Person davor gefeit.

In einigen Berufen macht die Arbeit keinen Spaß mehr, sie wird als sehr belastend empfunden, z.B. weil man als Altenpfleger keine Zeit mehr hat sich so um die Senioren zu kümmern, wie man es gerne möchte oder weil Angst und Mobbing vorherrschen. In anderen Berufen macht die Arbeit zwar Spaß, aber die Menschen arbeiten 60-80 Std. die Woche und verausgaben sich bis zum sprichwörtlichen - und oft tatsächlichen - Umfallen.

"Nach neueren Untersuchungen befinden sich in Deutschland bis zu 25 Prozent der ... Erwerbstätigen in einer gesundheitlichen Situation, die ... als »Burnout-Syndrom« bezeichnet wird. Risikofaktoren für das Burnout-Syndrom sind: hohe Belastung und Eintönigkeit der Arbeit, geringe Anerkennung und fehlender kollegialer Zusammenhalt sowie fehlende positive Rückmeldung von Seiten derjenigen, für die man tätig ist." (Quelle: Joachim Bauer "Das Gedächtnis des Körpers")

Zunächst wirkt alles meist ganz harmlos: Wer sich eine Woche lang schlapp fühlt, keine Lust hat, zur Arbeit zu gehen und allgemein lustlos ist, muss zwar noch lange nicht unter dem Burnout-Syndrom leiden - es kann aber der Anfang sein.

Wie verläuft ein Burnout? Jeder Mensch erlebt Burnout ganz subjektiv!

In der Vorphase – gerade bei Managern oder Leuten aus der Werbebranche, aber auch bei Sozialarbeitern - tauchen typischerweise die folgenden Symptome auf:

Dies hat zur Folge, dass nach der sehr aktiven Phase der Energielevel rapide nach unten geht und sich erste Erschöpfungszustände zeigen
In der eigentlichen Burnoutphase treten dann z.B. die folgenden Symptome auf:

Häufig wird die Burnout-Situation so lange ignoriert, bis erste körperliche Beschwerden auftreten. Dazu gehören psychosomatische Erkrankungen, etwa Herzprobleme, Magen- oder Darm-Beschwerden, Muskelverspannungen, Kopfschmerzen/Migräne, Tinnitus oder Bandscheibenprobleme. Die Symptome des "Ausbrennens" können anfangs häufig noch eine Zeit lang unterdrückt werden. Doch je länger der Zustand andauert, desto schwieriger wird es, die Belastung auszugleichen. Unbehandelt kann Burnout zu schweren Depressionen, körperlichen Erkrankungen oder zur Abhängigkeit von Suchtmitteln führen. Die Betroffenen sind am Ende häufig überhaupt nicht mehr in der Lage zu arbeiten. Sich selbst helfen könnten Betroffene bereits dadurch, dass sie ihre Situation erkennen und etwas ändern. Hilfe dabei bietet z.B. ein Einzelcoaching, indem man erarbeitet, wie man die eigene Belastung reduzieren und für Ausgleich sorgen kann. Oft stecken betroffene Menschen aber so tief in der Krise, dass sie die Hilfe eines Psychotherapeuten brauchen, um sich wieder zu stabilisieren und um die inneren Antreiber zu bearbeiten.
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© Dr. M. Franz


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